Die ersten Wochen nach Erscheinen meines Buches waren turbulent. Hier ein Überblick über Reaktionen und Zuschriften.
Es gab sehr schnell erste Anfeindungen, zum Beispiel in Form von Amazon-Bewertungen. Die Kritik kam so schnell, die Menschen hätten mein Buch gar nicht so schnell lesen können. Darum ging es aber auch nicht. Ein Mensch hat sogar geschrieben, dass er allen Kliniken rät, beim Anmeldegespräch die Frauen zu fragen, ob sie mein Buch gelesen haben und sie anschließend abzulehnen. Das hat mich schon erstaunt, wie groß die Angst ist, dass Frauen gut informiert in eine Klinik gehen und dort eine gute Behandlung ihren Vorstellungen entsprechend einfordern. Nicht weniger als das ist mein Ziel.
Um so schöner und bewegender war es, dass ich über LinkedIn, Instagram und per Mail so viele Zuschriften von Frauen bekommen habe, die die Interviews mit mir gelesen haben und mir von ihren Erfahrungen geschrieben haben. Hier findet ihr einige der Aussagen zu meinen Interviews und zu meinem Buch selbst, die mich erreicht haben:
„Zufällig entdecke ich auf GMX das Interview. Jeden einzelnen Satz kann ich nur unterstreichen! Tut das gut, dass es nun Ihr Buch gibt!“
„Gerade kommen mir wieder die Tränen. Diesen Höllentag, die Zeit werde ich nie vergessen können. Ich war so fremdbestimmt. Diese Brutalität mit meinem Körper. Wie man mit mir in diesen Momenten gesprochen hat und, dass mein Mann in der Zeit nicht bei mir sein durfte.. Ich war so unfassbar hilflos.“
„Am schlimmsten finde ich, dass es das größte Potential der Frau ist, ihre stärkste Kraft, das/die ihr regelrecht zu entziehen versucht wird. Und es wird darüber hinaus versucht, es umzudeuten in ihre größte Schande und ihr größtes Versagen. Patriarchat pur. Danke, dass Sie klare Worte finden und die Öffentlichkeit suchen.“
„Ich kann das nur bestätigen, was Sie Schreiben. 1995 war es allerdings noch schlimmer, da wurde schon im Vorfeld der Geburt gesagt, einen Gebärhocker können Sie bei uns nicht benutzen, wir arbeiten doch nicht auf dem Fußboden!
„In diesem verletzlichen Moment kurz nach einer Geburt, vor allem, wenn man das erste Mal Mutter wird, brauchen wir Menschen an unserer Seite, die uns unterstützen, uns gut zureden, sich Zeit für uns nehmen. Wöchnerinnenstationen benötigen dringend Stillberaterinnen, Hebammen, geschultes Personal evtl. vielleicht sogar eine Psychologin/ einen Psychologen, der einfach kommt und fragt „Wie geht es IHNEN?“, es wäre so wichtig um ganz viel zu vermeiden, was danach kommt…“
„Es hat noch niemand ernsthaft verstehen wollen, wie gravierend mich diese Erfahrung für immer verändert und geprägt hat. Nach der 2. und dritten Geburt hatte ich lange mit Dissoziationszuständen zu tun und ihre Erklärung macht mir das plausibel.“
„Es freut mich das Sie sich diesem Thema zugewandt haben. Nachdem mir bei Versuchen über mein Erleben zu sprechen meistens mit Unverständnis und Sprüchen begegnet wurde habe ich es aufgegeben und bin froh in Ihnen eine Stimme gefunden zu haben.“